The Theory of No Change

Die Transformation eines Marktes hin zu energieeffizienteren Produkten oder dem Ausbau der erneuerbaren Energien kann durch viele verschiedene Faktoren verlangsamt oder unterbunden werden, welche in der Wissenschaft als Hemmnisse bezeichnet werden. Diese Hemmnisse können auf unterschiedlichsten Ebenen, in verschiedensten Dimensionen (z.B. Finanzierung, politische Rahmenbedingungen, Bewusstsein etc.) oder bei unterschiedlichen Akteuren bestehen, die alle eine Rolle in der Marktentwicklung spielen, darunter Käufer*innen, Verkäufer*innen, Produzent*innen, Finanzierer*innen oder Politikschaffende.

Die „The Theory of No Change” (TonC) entstand im Rahmen eines Projektes, bei der Gründe und Hemmnisse für die Transformation der Energieeffizienzsektoren in Thailand und Polen betrachtet wurden. Für beide Länder wurde eine große Anzahl von von Projekten und Programmen mit ihren Wirkungslogiken betrachtet, um herauszufinden, welche Faktoren und Rahmenbedingungen entscheidend für den Impact eines Projektes sind. Die TonC geht dabei über Programmlogiken und Wirkungsketten hinaus. Sie reflektiert das gesamte System, in dem ein Projekt oder Programm versucht, etwas zu erreichen. Auf Basis der systematischen Auswertung einer großen Anzahl an Fallstudien stellt Frau Dr. Wörlen mit der TonC eine Theorie des Nicht-Wandels (parallel zur Theory of Change, ToC) für Nachhaltige Energieprojekte auf.

Die Theorie stellt dar, wie die für dieses Politkfeld typischen Stakeholdergruppen (die Nutzer*innen, Hersteller und Dienstleister, Finanzierer und politische Entscheider*innen) die Effektivität bzw. den Erfolg eines Projektes beeinflussen bzw. verhindern können. So wurden sechs primäre Hemmnisse für den Erfolg von Energieprojekten identifiziert: Mangel an (1) Bewusstsein, (2) Expertise, (3) Ressourcen, (4) Motivation, (5) Kosteneffektivität oder (6) Zugang zu Technologie.

Die Übertragbarkeit der Theorie auf andere Politikfelder wird noch geprüft.

Frau Dr. Wörlen stellte die Theorie auf der International Energy Policies and Programmes Evaluation Conference 2016 in Amsterdam vor.