Der Begriff Gender bezieht sich auf sozial konstruierte Geschlechterrollen, also das Verständnis darüber, welche Eigenschaften, Normen und Verhaltensweisen für verschiedene Geschlechter als angemessen verstanden werden. Damit bezieht sich der Begriff also nicht ausschließlich auf Frauen – auch wenn die Gleichberechtigung von Frauen ein wichtiger Aspekt der Genderanalyse ist.

Im Bereich des Klimaschutzes ist die Genderanalyse ein wichtiges Werkzeug, denn die Erderhitzung und ihre Folgen wirken sich nicht geschlechtsneutral aus, sondern haben unterschiedliche Implikationen auf Personen abhängig von ihrem Geschlecht.

Das Pariser Klimaabkommen, das Geschlechtergerechtigkeit völkerrechtlich bindend in der Präambel nennt, und der Gender Action Plan (GAP), den die Mitgliedsstaaten der Klimarahmenkonvention 2017 auf der COP23 verabschiedeten, stellen Meilensteine für den Einbezug einer Genderperspektive in den Klimaschutz dar. Der GAP hat das Ziel, den Einfluss von Frauen auf die Klimapolitik zu stärken, indem er Aktivitäten in fünf Handlungsfeldern festlegt, die nach und nach umgesetzt werden sollen. Dazu gehören neben dem Wissensaufbau über das Thema auch die Erreichung von Geschlechterparität im gesamten UNFCCC-Prozess, die gendergerechte Implementierung des Pariser Abkommens und regelmäßige Berichterstattung.

Für unsere Arbeit, in der wir ein intersektionales Verständnis verfolgen, spielt das Thema Geschlechtergerechtigkeit an vielen Stellen eine wichtige Rolle. Bei der Evaluierung von Klimaschutzprojekten prüfen wir regelmäßig, ob Gender-Aspekte berücksichtigt wurden, beispielsweise im Rahmen der Evaluierung von Einzelprojekten der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Im Rahmen der Entwicklung eines Projektes zur Elektromobilität für UNEP legte Arepo einen Gender Action Plan sowie eine Gender Analyse vor, die bei der Einführung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr in Côte d’Ivoire Berücksichtigung finden sollen.

Ganz praktisch zeigt sich unser Verständnis des Themas auch in unseren Einstellungsprozessen und unserer täglichen Arbeit miteinander.

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