Dieses Magazin versammelt Texte und Bilder, die einer der wichtigsten Ideen unserer Zeit Ausdruck geben: der Suffizienz. Schon längst ist klar, dass suffizientes Leben nichts mit Verzicht, Verbot oder trister Disziplin zu tun hat. Vielmehr haben wir die Zugewinne erkannt: Ein positives Verständnis – less is more – kennzeichnet eine neue Lebensfülle, die in allen Lebensbereichen – im Wohnen, in unserer Mobilität, in der Mode, in unseren Küchen und auf unseren Tellern – ihre Blüten treibt. SuzAnNa geht von der Beobachtung aus, dass es unter den Entdeckungen der Nachhaltigkeit kaum etwas gibt, das mehr Ausdrucksvielfalt hervorbringt als Suffizienz.
SuzAnNa möchte zur individuellen und kulturellen Selbstvergewisserung in Sachen Nachhaltigkeit beitragen. Dafür wird auf die vielen Zeugnisse suffizienter Schönheit und Emanzipation in der Literatur, der Kunst und der Geschichte der Ideen zurückgegriffen. Auch deshalb führt das Magazin in die Wissenschaft: Wie erfasst man das less is more und seine Potenziale in den Sozialwissenschaften? Welche Fragen und Anschlüsse folgen daraus für die Ökonomie, die Politik und unsere Ansprüche an soziale Gerechtigkeit? Um dies zu zeigen, widmen sich die folgenden Seiten zunächst dem Forschungsprojekt SuzAnNa, das diesem Magazin auch den Titel gegeben hat.
Immer wieder steht aber die sinnliche Seite – die Ästhetik der Suffizienz – im Mittelpunkt. Man entdeckt hier: Suffizienz ist nicht karg und schmallippig, sondern das Gegenteil, Vielfalt und Expression. Genau dies auf vielen Seiten dieses Magazins zu akzentuieren, hat einen guten Grund: Wir gehen davon aus, dass unsere Wahrnehmung ein Schlüssel und ein Hebelpunkt im nachhaltigen Transformationsprozess ist. Wir gehen davon aus, dass Klima- und Ressourcenschutz viel mit dem Durchbrechen alter und dem Entdecken neuer Wahrnehmungsweisen zu tun hat.