Kurzstudie zur Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld und Versorgungssicherheit in Bayern

Projekthintergrund

Die Studie überprüfte, ob das Abschalten eines größeren Kraftwerkes zu Engpässen in der Versorgungssicherheit führen kann. Im Vorhinein wurde für möglich erachtet, dass die Strommengen zur Deckung des Energiebedarfs in der Jahresbilanz oder auch zum Zeitpunkt des maximalen Stromverbrauchs (Jahreshöchstlast) fehlen könnten. Die Studie zeigte: Beides ist nicht der Fall. Die Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur (BNetzA) enthielt zum Zeitpunkt der Studienerstellung Kraftwerke mit einer gesicherten Leistung im Umfang von 106 GW. Die Jahreshöchstlast in Deutschland betrug – je nach Definition – zwischen 75 GW und 84 GW. Bilanziell und unter Gesichtspunkten der Jahreshöchstlast könnten über 20 GW der zum Zeitpunkt der Studienerstellung in der Kraftwerksliste verzeichneten Kraftwerke abgeschaltet werden.

Weiterhin stellten die Autorinnen fest: Theoretisch kann die Versorgungssicherheit auch durch regionale Netzengpässe eingeschränkt werden, die die Lieferung von Strom an den Verbrauchsort behindern könnten. Der bereits bestehende Nord-Süd-Stromtransport würde sich durch den Wegfall des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld weiter verschärfen, jedoch nicht soweit, dass die Versorgungssicherheit in Bayern gefährdet würde. Übereinstimmend stellten dies die Übertragungsnetzbetreiber, die für ihre Gewährleistung verantwortlich sind, und die BNetzA fest. Die Versorgungssicherheit in Bayern wäre somit auch ohne Kraftwerksneubau sichergestellt. Die Entwicklungen der benötigten Reserveleistung werden regelmäßig überprüft. Falls sich hier weitere Verschärfungen zeigen würden, existieren relativ schnell einsetzbare Notfalloptionen, insbesondere die Begrenzung des Stromexports.

Aufgaben

Arepo erstellte die Analysen und sprach Empfehlungen hinsichtlich der Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld aus.